Hexenkräuter

Alraune (Mandragora officinarum)

Diese menschenähnlich geformte Pflanze, der Form hat sie auch ihre weiteren Namen wie "Wurzelmännchen" oder "Galgenmännchen" zu verdanken, ist wohl die Pflanze, über die es die meisten Mythen gibt. So galt sie im Laufe der Zeit nicht nur als mächtigste, sondern auch als gefährlichste aller Zauberpflanzen.
Schon die alten Perser und Ägypter kannten die Heilkräfte der gelben oder rotgoldenen Beeren und vor allem der Wurzel. Sie verwandten diese beiden Teile der Pflanze auch als Aphrodisiaka. Die Mandragora-Wurzel wurde als Liebes-Glücksbringer getragen. Sie soll sogar Fähigkeit besitzen, Dämonen auszutreiben
Auch die Ernte dieser Pflanze ist mit Erzählungen umwoben. In einer heißt es, daß die direkte Berührung der Pflanze Lebensgefahr bringe.Es bestehe aber die Möglichkeit, sie aus der Erde herauszulösen, indem man vorsichtig soweit um sie herumgrabe, bis man ein Tier an der Wurzel festbinden könne. Wenn nun das Tier versucht sich loszureißen, reiße es die Wurzel aus dem Erdreich, erliege jedoch unmittelbar darauf dem Tod.
Ein Grund für die vielen Mythen ist wohl, daß die Pflanze in der Dunkelheit leuchtet. Bei bestimmten Wetterbedingungen kann es vorkommen, daß sich kleine chemische Teilchen aus dem Nachttau und der Oberfläche der Beeren miteinander verbinden und einen schwachen Lichtschimmer erzeugen.


Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)

Tollkraut oder Zigeunerkraut wurde es früher auch genannt. Bei entsprechender Dosis tritt das Gefühl des Fliegens oder der Verwandlung in eine Tiergestalt auf. Der Genuß des stark narkotischen Bilsenkrauts ruft Sinnestäuschungen und Erregungszustände hervor. Selbst das Orakel von Delphi soll bei seinen Prophezeihungen den Einfluß von Bilsenkrautdämpfen geschätzt haben. Diese Pflanze ist giftig und kann zu Lähmungen oder gar Tod führen.

Eisenhut (Aconitum)

Auch Teufelswurtz oder Wolfswurtz genannt. Es stand für Schutz vor dunklen Mächten und soll beim Kampf gegen Wehrwölfe benutzt worden sein, daher auch ihr Name. Auch in Flugsalben wurde sie verwendet, da sie das Gefühl vermittelt zu schweben. Ihre Gifte können zu Lähmungen und zum Tod führen.

Eisenkraut (Verbena officinalis)

Das Kraut wurde besonders für Reinigungsrituale, aber auch in den Bereiche des Schutzes verwendet. So sprenkelte man Eisenkrautsaft auf den Hausboden, um böse Geister fernzuhalten. Auch in Liebestränken wurde dieses Aphrodisiakum hinzugegeben. Selbst die Griechen legten es Opfergaben bei.

Fingerhut (Digitalis)

Diese Blume wurde früher auch als Hexenhut und im englischen als Deadmen's Bells oder Witches' Bells bezeichnet. Sie stand für Schutz. Auch diese Pflanze ist giftig.

Mistel (Viscum album)

Die Misteln waren im Mittelalter sehr beliebt. Sie galten als Glücksbringer, auch in der Liebe. In einigen Regionen war und ist es Brauch, vor der Jahreswende Mistelzweige über die Tür zu hängen. Selbst für Miraculix war sein Zaubertrank ohne Mistel undenkbar, was durchaus historischen Hintergrund hat. Die keltischen Druiden sahen diese Pflanze, besonders, wenn sie auf Eichen wuchs, was sehr selten ist, als heilig an. Sie verehrten die Bäume. Wenn sich die Mistel auf der starken Eiche als Parasit einnisten konnte, mußte das bedeuten, daß sie eine große Kraft besaß. In der Sprache der Druiden bedeutete ihr Name "Allesheiler".

Raute (Ruta graveolens)

Die Raute wurde als Kraut, das viel Antimagie besitzt, angesehen. Um Unglück, böse Geister und schwarze Magie abzuhalten, wurde es in Amuletten eingearbeitet oder verbrannt. Seine Heilkraft war sehr geschützt und wurde als Heilmittel gegen die Pest eingesetzt.

Schierling (Conium macalatum)

Der Schierling war ein Bestandteil der Hexensalben, da bei der Anwendung die Illusion des Fliegens auftritt. Man sollte dies jedoch auf keinen Fall ausprobieren, da diese Pflanze Coniin enthält, welches zu Lähmungen und Tod führen kann. Der bekanntestete Vergiftungsfall durch Schierling ist wohl, als Sokrates den bekannten Schierlingsbecher trinken mußte.

Stechapfel (Datura stramonium)

Als diese Pflanze gegen Ende des Mittelalters nach Europa gebracht wurde, wurde sie sofort den Hexenkräutern zugeordnet. Es gibt viele weitere Datura-Arten ( z.B. Engelstrompete). Der Stechapfel ist ebenso wie die anderen Daturaarten eine bekannte Zauberpflanze. Häufig wurde der Samen als Rauschmittel verwendet, u.a. in Kombination mit Alkohol oder Hanf. Wegen ihrer hohen Giftigkeit wurde sie selten in Getränken zu sich genommen, sondern eher geraucht ( ist aber auch dabei noch sehr sehr gefährlich). Allein der Duft der Blüten kann so stark sein, daß man schon ihre Wirkung spürt.

Teufelsdreck (Ferula Asafoetida)

Teufelsdreck wurde zum Vertreiben von bösen Geistern und Dämonen verwendet. Es wurde weit verbreitet zu diesem Zweck als Amulett und Räucherung, obwohl es unangenehm und nach Knoblauch riecht, gebraucht.

Tollkrische (Atropa belladona)

Sie ist wohl eine der berüchtigsten Hexenpflanzen und soll auch zur Herstellung der Flugsalben verwendet worden sein. Es ist eine stark Halluzinationsfördende Pflanze. Ihre Gifte können jedoch leicht zu Lähmungen und zum Tod führen!!!

Wacholder (Juniperus communis)

Dieser Strauch wurde bereits von den Germanen hoch geachtet. Druiden athmeten den Rauch ein, um Visionen zu bekommen. Die Beeren wurden als Aphrodisiakum angewandt. Die Wacholderbeeren sollen Wohlstand, Liebe und Stärke erzeugen.

Weihrauch (Olibanum)

Das, was wir als Weihrauch kennen, ist das Harz des Weihrauchbaumes (Boswellia sacra). Schon vor 3500 Jahren wurde die Pflanze in Indien zur Heilung von Entzüdungskrankheiten verwendet. Es wirkt bewußtseinserweiternd und wie allseits bekannt ist der süßche Duft des Rauchs angenehm und beruhigend.


Hexen Hexenfeste >>