Vorwort zur 2. Revision

Feen bei DSA? Ja. Ich habe schon lange Interesse für diese niedlichen Dingelchen. Dereinst hatte ich für ein Multi-User-Dungeon mal die Rasse der Feen mit Hintergrund belegt[*]. Animiert durch einen Artikel von Jan Pluntke im USENET-Forum de.rec.games.rpg setzte ich mich also hin und erfand einen Hintergrund für Feen. Da DSA zum Zeitpunkt der Entstehung der ersten Auflage dieses Textes das einzige Fantasy-Rollenspiel war, von dem ich einigermaßen etwas verstanden habe, mußte also dieses Spiel herhalten.

Dies ist die zweite Auflage des Textes - hinzugekommen sind Tabellen für die 3. Auflage des DSA-Systems, sowie die Ausführungen zur Herkunft der Feen, wo ich viele Verbesserungsvorschläge von Lesern eingearbeitet habe. Die Ausführungen zur Kultur Feen sind auf nunmehr 4 Seiten angewachsen und wurden um mehrere Punkte angereichert.

Bei den Hintergründen stütze ich mich weitgehend auf das bereits vorhandene Material zu DSA, doch an manchen Stellen mußte einfach ein Bruch gemacht werden. Im Elfenbuch aus Dunkle Städte, lichte  Wälder[4] der dritten Auflage zum Beispiel werden am Schluß  Lichtelfen beschrieben, die den Feen sehr ähnlich oder gar identisch mit ihnen sind (hierzu später). Generell ist zu sagen, daß es viel zu viele Interpretationen der Feen bereits gibt - wenn man nur die Werke um das Schwarze Auge betrachtet. Man berichtet von  Nymphen,  Dryaden,  Blütenfeen oder  Biestingern, und irgendwie scheinen sie alle Arten von Feen zu sein. Was hier im folgenden dargelegt wird, ist also meine Vision von den Feen, die durchaus im Widerspruch zu anderen Regelwerken stehen kann. Es ist wohl auch zu erwarten, daß die Meinungen anderer Spieler mit meiner nicht übereinstimmen.

Was sind Feen überhaupt? Wohl jeder hat eine Vorstellung davon, wohl jeder hat schon einmal  Peter Pan als Verfilmung gesehen und betrachtet  Glöckchen als mehr oder minder gelungenes Exemplar einer Fee. Diese Vorstellung ist es auch, die mich durch diesen Text begleitet hat. Die wenigen Skizzen sind der Versuch, meine Vorstellungen anschaulich darzustellen.

Andere Texte wie das Lexikon [1] geben vor, daß bereits alles über diese Wesen bekannt sei und können die verschiedenen Rassen streng kategorisieren. Ich möchte Abstand nehmen von solchen Detailproblemen. Im großen und ganzen habe ich mich bemüht, mehr die von mir und den Personen, die mir hierbei geholfen haben, ausgearbeitete Vorstellung zu verwirklichen, als all den bereits vorhandenen Texten gerecht zu werden, da dies eine erhebliche Einschränkung bedeutet hätte oder das gesamte Projekt ad absurdum geführt hätte[*]. So sind die hier dargebotenen Informationen auch nicht der Weisheit letzter Schluß, sondern nur ein hoffentlich gelungener Versuch, diese gesamten Vorstellungen unter annähernd einen Hut zu bringen.

Darum sei es den Regelfüchsen gesagt: Dies ist ein Text für Rollenspieler, die eine Rolle verkörpern wollen, nur um der Kurzweil willen, und nicht für Pfennigfuchser, die eine Figur lenken, um den größtmöglichen Erfolg aus dem Abenteuer zu ziehen!

Das Geheimnis um die Feen ist eine Steigerung des Geheimnisses um die  Elfen, wenn es denn noch von Spielern als ein Geheimnis empfunden wird. Wer reagiert noch charaktergetreu, wenn er einen  Elfen trifft? Ist es nicht schon fast alltäglich geworden? Feen sollen dies niemals werden: alltäglich.

René Tschirley, 29. Januar 1997


Rene Tschirley
2/13/1998


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