Heldentyp Elf



Ein jeder Mensch, der zum ersten mal in seinem Leben einen Elfen erblickt, blickt voller Wunder und Fazination zu jenem scheinbar unsterblichen und ewig jungem Wesen. Auf ihrem Gesicht liegt der friedvolle und glückliche Ausdruck, erfüllt vom Leben und eins mit der Welt. Wie Katzen vermögen sie sich zu bewegen: tänzelnd, lauernd, geschmeidig. Im Sonnenlicht glaubt man fast, ein leichtes Leuchten, das von ihnen ausgeht, zu sehen. Und in der Nacht scheinen sie auf magische Weise eins mit der Dunkelheit zu werden. Wie Schatten so lautlos. Nur das Glänzen ihrer unergründlichen Augen verrät ihre Anwesenheit.

Ihre grazilen Körper sind lang und schlank gewachsen, zuweilen weit über zwei Schritt groß. Jeder vermag sie sofort an ihren spitzen Ohren erkennen. Auch ihre Augen sind sehr auffällig. Leicht schrägstehend, groß und katzenhaft sind sie. Die Iris scheint in den verschiedensten Farben zu leuchten. Ihr seidig glänzendes, ja fast leuchtendes Haar tragen sie meist offen, nur mit zwei oder drei etwa einem halben Finger breiten Zöpfen verziert. Es schillert von silberweiß über warme Rottöne bis zu tiefem Nachtschwarz. Ihre weiche Haut ist oft recht blaß, kann aber auch bis zu sonnengefärbten Bronzetönen gehen. Nur die schönsten Menschenfrauen vergleicht man mit den Elfen, doch auch die hübscheste mag wohl kaum an die Schönheit einer Elfe ankommen.

Die Sinne der Elfen sind weit schärfer als die anderer Wesen. Mit ihren spitzen Ohren können sie die leisesten Geräusche auffangen. Nur mit magischer Hilfe dürfte es möglich sein, sich an einen Elfen heranzuschleichen... einmal abgesehen von Feen und den Elfen selbst. Selbst im Dunkeln können Elfen erstaunlich gut sehen. Auch ihr Geruchssinn ist sehr stark ausgeprägt. Einige vermögen gar Fährten zu wittern. In den menschlichen Städten oder gar in der Nähe von Orks dürfte dies jedoch weniger eine Gabe als eher eine Plage sein.

Die meisten Menschen glauben, daß Elfen unsterblich sein. Im Vergleich zu den meisten Lebewesen werden sie sehr alt. Manche leben nur einige Jahrzehnte, viele durchleben Jahrhunderte und nur wenige mögen sogar Jahrtausende überleben. Es scheint, daß das Leben eines Elfen und dessen Dauer mit seinem Lebensinhalt zusammenhängt. Wenn ein Elf fühlt das er seinen Zweck erfüllt hat, nimmt er innerlich befriedigt Abschied von der Welt und vergeht innerhalb weniger Tage. So zumindest wäre der natürliche Weg, aber leider sind sie trotz alledem sterbliche Wesen, die auch durch Schwert oder Gift sterben können.

Den Elfen fällt es schwer mit den Menschen zu leben oder gar sie zu verstehen. Während die Menschen sehr auf Eigentum und das eigene Wohl bezogen sind, so strebt es einem Elfen nicht nach eigenem Besitz und er ist sehr bedacht auf das Wohl der ganzen Gemeinschaft. So lebt er nicht wie der Mensch von der Natur, sondern viel mehr mit der Natur. Da ist es wohl noch verständlicher, daß sie den eigenbrödlerischen und goldgierigen Zwergen noch mehr Ablehnung entgegen bringen.

Schon in jungen Jahren wird wird sich der Elf zu einem Tier besonders hingezogen fühlen. Man spricht dann von seinem Seelentier, denn das Wesen des Tieres entspricht dem des Elfen. Auf der Suche nach diesem Tier, zieht sich der Elf für einige Zeit zurück, um das Tier zu bobachten und sich dessen Art einzuleiben, um am Ende so zu sein wie sein Seelentier. Viele Elfen sind in der Lage, die Tiergestalt ihres Seelentiers anzunehmen.

Die Elfen heute glauben nicht mehr an Götter, sondern an die Kräfte der Entstehung und die der Zerstörung. Für sie ist alles ein Kreislauf, das Eine existiert nicht ohne das Andere. Sie streiten zwar die Existens von Göttern nicht ab, doch in ihren Augen sind Götter nur Wesen, die etwas mehr Macht haben als andere Wesen.

Jedes Elfenkind weiß die Magie instinktiv zu nutzen. Im Gegensatz zu den Menschen, zerstören sie nicht das Magienetz, indem sie Teile zur Nutzung herausreißen. Im Gegensatz zu den Menschen entwickeln sie ihre Zauber nicht, sondern bleiben bei jenen die sie kennen und die zu ihrer Natur gehören, da sie keinen großen Nutzen darin sehen. So gehören die meisten ihrer Zauber der Heil- und Schutzmagie an. Kampfzauber werden sie meist meiden.

Es gibt verschiedene Elfenvölker. Das wohl sagnhafteste ist das Volk der Hochelfen. Sie lebten einst in der sagenumwobenen Elfenstadt Simyala. Die Hochelfen sind verschwunden, ihre Stadt verschollen, ihre Kunstwerke verloren und die alten Legenden, die von ihnen erzählen, geraten langsam immer weiter in Vergessenheit.
Im Norden, wo das Land von weiten Schneefeldern bedeckt ist, leben die Firnelfen. Sie lieben ihre abgeschiedenheit in der rauhen Natur und sind nur selten zu sehen.
Schon häufiger trifft man auf einen Waldelfen, der wegen einer wichtige Sache zeitweise seinen Wald verließ und sich in die Zivilisation begab. Einen Waldelfen im Wald anzutreffen, ohne daß dieser sich absichtlich zu zeigen gedachte, mag eher ein sehr großer Zufall sein.
Die meisten Elfen, denen man begegnet, sind die Auelfen, die oft in der Nähe von Flüssen siedeln und den engsten Kontakt zu Menschen pfegen.

Auelf, Copyright by Katja Guth

Waldelf, Copyright by Katja Guth
Druide Das Schwarze Auge Feen