Heldentyp Schelm

Von nun an erziehen die Kobolde die Kinder als ihre eigenen. Die Schelme erfahren durch ihre neuen Eltern eine strenge Ausbildung. Ständig werden sie geneckt, verspottet und ausgetrickst. Sie müssen lernen, dies nicht ernst zu nehmen und selbst darüber zu lachen. In einer Umgebung, in der sich jeder über jeden lustig macht, ist es kein Wunder, daß sie sich das selbst zu eigen machen. Mit geradezu fieberhaftem Interesse können sie es kaum abwarten, alt genug zu werden, um endlich alle Koboldstreiche und Zaubereien nachahmen zu dürfen. Dabei werden sie streng von ihren Zieheltern beobachtet. Erst wenn sie nahezu erwachsen sind, wird ihnen erlaubt, ihre Streiche an ahnungslosen Opfern zu probieren.

Nun beginnt jedoch der schwierigste Teil im Leben der Schelme. Die Koboldeltern verstoßen ihre erwachsenen Kinder. Die Welt ist diesen völlig fremd und die Menschen so furchtbar ernst! Doch ein Leben ohne Spaß kennen sie nicht, also versuchen sie, mit einem Schabernack nach dem anderen die Menschen zum Lachen zu bringen. Bei einem Abenteuer bringt das meist sehr viele witzige Einlagen, doch kann es auch schon mal an den Nerven der Begleiter zerren.

Nur sehr sehr selten wird man einen ernsten Schelm sehen. Wenn etwas wirklich schreckliches passiert, kommt es vor, daß ein Schelm in eine tiefe Melancholie verfällt und sich plötzlich sehr verletztlich zeigt. Dann wird es schwer für seine Freunde werden, ihn wieder aufzuheitern.

Zwar kennen Schelme keine Angst, doch sind sie keine Kämpfer, da sie weder sehr kräftig sind, noch einen Menschen absichtlich verletzen oder gar töten würden. In großer Not greifen sie vielleicht zu einer leichten Stichwaffe und zwängen sich in eine Lederrüstung. Für gewöhnlich wird man sie in meist bunter, ausgefallener und nicht sehr geschmacksvoller Kleidung antreffen.