Die Region Nebelmoor - Ein Steinkreis im Nebel

Ein leichter Wind weht über das Moor und läßt für einen Moment eine etwas weitere Sicht zu. Unweit meinst du, irgendwelche Schemen zu erkennen. Mühsam suchst du dir einen Weg in diese Richtung. Als du ein ganzes Stück näher gekommen bist, glaubst du mannshohe Schatten in regelmäßigen Abständen zu sehen. Du fragst dich, wer das wohl sein könnte und was sie hier in dieser dunklen Gegend wohl machen. Vorsichtig begibst du dich weiter heran. Vielleicht drei dutzend Schritte entfernt, erkennst du schließlich, daß es keine Menschen sind, die dort stehen, sondern hohe Steine, die in einem Kreis aufgestellt worden waren.

Du schaust dich um und betrittst dann den Steinkreis. Zwei bis zwei ein halb Schritt hoch sind die Steine. Im feuchten, nicht sumpfigen Boden sind deutlich viele Abdrücke menschlicher, nackter Füße zu erkennen. Sie scheinen beinahe ausschließlich im Kreis um den Mittelpunkt zu verlaufen. Ohne Zweifel war hier vor nicht langer Zeit ein Ritual ausgeführt worden.
In der Mitte der Steinanlage befinden sich noch die Überreste eines großen Feuers. Rauch steigt keiner mehr auf. Du bückst dich um zu fühlen, ob die Asche noch warm ist, als dir ein silbern glitzerndes Objekt, fast vollständig von Asche bedeckt, auffällt.
Du hebst es auf und betrachtest es. Es ist ein silbernes Amulett, das mit filigranen Silberlinien einen Mondstein umfaßt und an einer silbernen Kette hägt. Du glaubst, nicht sehr abergläubisch zu sein, doch bist du dir auch nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, das Amulett mitzunehmen. So stehst du eine Weile überlegend da.
Gerade willst du es mehr ins Licht halten, um den Schimmer des Steines besser sehen zu können, als ein lautes Krächzen ganz in der Nähe dich erschrocken aufblicken läßt. Eine Nebelkrähe fliegt direkt auf dich zu und entreißt dir das Amulett. Erneut gibt sie ein klagendes Krächzen von sich und fliegt in die Richtung, aus der sie gekommen war.
Moment, da steht doch eine Frau. Sie ist jung und wunderschön. Ihr rotes Haar scheint die einzige leuchtende Farbe in diesem nebelverhangenen Moor zu sein. Wo kommt sie so plötzlich her? Du erinnerst dich an die vielen Fußspuren und schaust dich um, ob noch mehr Menschen aufgetaucht sind. Nein, sonst ist keiner da. Du wendest dich zu der Frau um und willst dich dafür entschuldigen, daß du das Amulett aufgehoben hast, doch die Frau steht nicht mehr da.
Sie kann ja nicht einfach so verschwinden und so gehst du in die Richtung, in der du sie zuletzt gesehen hast. Sicherlich ist ihre Siluette nur von einem der Steine verdeckt und wenn du aus dem Steinkreis trittst, siehst du sie irgendwo sich ihren Weg durch den Sumpf suchen. Doch als du hinaustrittst, ist weit und breit niemand zu sehen. Du schaust dich auf dem Boden um und erblickst genau an der erwarteten Stelle, ihre beiden nackten Fußstapfen. Doch merkwürdig ist, daß weder Spuren hin- noch wegführen. Du überlegst, ob Du trotzdem weiter in diese Richtung gehen oder lieber versuchen solltest, wieder zurück zu finden.

Steinkreis



Eine kleine Holzhütte Das Schwarze Auge Ein Feld voller Skelette