Wir sind wieder zurück aus Boston.
In unseren Wohnungen wurde eingebrochen, nur Sarah blieb verschont.
Calvin wurde eine ägyptische Grabbeigabe geklaut und bei
Johnny fehlte unter anderem die Mischung für unsere Rauch-Sessions.
Dave vermutet, daß bei ihm nur die Sachen in seinem Safe, in dem er
all die okkulten Funde aufbewahrt, fotographiert wurden, da er dort
den Deckel einer Filmhülse gefunden hat.
An meiner Wohnungstür hängt eine Warnung, daß wir mit der
Suche aufhören sollten oder wir sonst untergehen würden. Und auch
Dave hat eine schriftliche Warnung
erhalten - einen Brief, der mit dem Kreuz des Templer-Ordens versehen ist.
Das ist beunruhigend. Nicht so recht wissend, was wir sonst tun sollen,
beschließen wir, uns Antworten mit Hilfe unserer speziellen Rauchmischung
zu suchen. Also besorge ich die fehlende Zutaten und wir treffen uns abends
bei Johnny. Wie erwartet, bekommt jeder auch eine Vision, nur ob sie mit dem
im Zusammenhang steht, was uns eigentlich durch die Köpfe geht,
sind wir uns nicht sicher.
Johnny sah einen Aufruhr gegen eine Burg. In meiner Vision
kam auch eine Burg vor. Mehrere Soldaten fuhren mit einem leichtgepanzertem
Wagen zur Burg und wurden dort eingelassen. Danach hörte ich Schreie
und spürte, daß Menschen starben. Calvin sah erst Berge, dann
Menschen, die sich um ein Loch im Boden sammelten. Er wurde
hineingeschmissen, er fiel und dann sah er ein Licht auf sich zu kommen.
Schließlich war da Sand und Sonne. Laut Daves Schilderungen, hatte
sein Traum gar nichts mit den unseren zu tun. Seiner war sehr angenehm und
bestimmt eine Belohnung Gottes für seinen Kampf gegen das Böse.
( Allerdings verschweigt er, daß er in diesem Traum von Frauen
verführt wurde, die ihn bissen und an ihm saugten. )
Am nächsten Tag bekommt Dave wieder eine Kassette von Pauls Mutter zugesandt. Paul hat wieder im Traum gesprochen. Diesmal brabbelte er etwas von "blauem Blut" und immer wieder das uns schon bekannte "das Tier... es kommt". Sollte auch diesmal Paul etwas vorausahnen? Das letzte Mal hat es sich bestätigt, mit dem was wir in Boston erlebt haben. Ist mit "blaues Blut" der Baron von Hohenfels, von dem wir dort einige Briefe fanden, gemeint?
Dave schaut sich diese Briefe noch mal an. Aus dem Brief vermuten wir, daß der Baron in Transsylvanien lebt bzw. lebte. Die Briefmarke verrät uns sogar einen Ort: Klausenburg. Als wir dann im Internet herausfinden, daß der Baron in der Nähe des Ortes eine Burg besitzt, ahnen wir die Zusammenhänge mit unseren Visionen.
Kurzer Hand entschließen wir uns, einen "Urlaub" in Europa zu machen.
Schon ein paar Tage später sitzen wir im Flugzeug nach Budapest, von wo
es nach einer Stadtbesichtigung mit der Bahn weiter nach Rumänien
gehen soll. In Klausenburg angekommen, lassen wir natürlich nicht die
Gelegenheit aus, unsere erste echte Burg zu besichtigen. So was sieht man
in den Staaten einfach nicht! Am nächsten Tag mieten wir uns,
um nach Drovosna und zur Burg zu kommen, ein Auto... naja, es hat zumindest
vier Räder und macht genauso viel Lärm wie meine alte Karre...
Endlich angekommen, wird schnell das Gepäck in unserer Unterkunft,
dem einzigen Wirtshaus der Ortschaft, untergebracht und dann
erstmal das Dorf erkundet. Dave steuert
geradewegs auf eine kleine Kapelle zu, während Johnny und ich
aber erst mal von den kleinen Fachwerkhäusern fasziniert sind.
Das Dorf ist recht schnell durchwandert und wir wollen dann
doch die Kapelle uns von innen anschauen. Dave unterhät sich gerade
mit einem Priester, der noch so ein richtiges Priestergewand trägt.
Viel gibt es da aber auch nicht zu sehen und so machen wir zwei uns
auf zum Wirtshaus.
Wir fragen den Wirt nach der Burg. Sie liegt etwas außerhalb, ist aber zu Fuß erreichbar. Er gibt uns sogar eine Karte, auf der er den Weg einzeichnet. Als auch Dave eintrudelt geht es auf zur Burg. Sie ist nicht gleich zu sehen, erst nachdem wir ein Stück einen Berg hinauf gehen. Das Burgtor ist zu und wir beschließen erst mal einmal drumherum zu gehen. Nach halber Strecke, ruft jemand von der Burgmauer herunter und macht uns deutlich, daß wir verschwinden sollen. Enttäuscht kehren wir zum Dorf zurück.
Als wir dem Wirt berichten, wie wir bei der Burg vertrieben wurden,
antwortet er verwundert, daß der Baron eigentlich sehr nett
sei und daß wir wohl auf einen unwirschen Bediensteten gestoßen
sein müssen.
Wir machen es uns vor dem Kamin gemütlich, während
Dave erzählt, daß er vom Priester erfahren konnte, daß die Burg
schon sehr lange im Besitz der Hohenfels ist. Zwischendurch haben wohl die
Türken sie erobert und danach stand sie einige Zeit leer, aber
seit vielen Jahren ist sie wieder von den Hohenfels bewohnt.
Am nächsten Tag wandern wir noch mal zu der Burg. Wir wollen diesmal
einfach fragen, ob wir sie besichtigen dürfen.
Auch diesmal ist das Tor zu. Da ist ein großer, alter Eisenring zum
Klopfen, den wir auch gleich begeistert, aber zurückhaltend,
ausprobieren. Nach einer Weile ruft der gleiche wie gestern von oben herab, daß
wir gehen sollen. Wir fragen noch mal explizit nach dem Baron von Hohenfels,
ebenfalls ohne Erfolg.
Nagut, dann suchen wir halt nach Geheimgängen in der Umgebung. Sowas
sollen ja viele Burgen gehabt haben. Nach einer Weile hören wir
ein Auto von oder zur Burg fahren. Dave will versuchen, ob er es noch zu
sehen bekommt und macht sich auf zur Straße.
Uns wird solangsam kalt und die Füße murren auch so langsam.
Ohne den erhofften Eingang zu einem Geheimgang gefunden zu haben,
kehren wir um. Auf halbem Wege kommt uns jemand entgegen, aber es ist
nicht Dave. Wir grüßen ihn und fragen ihn, ob er schon auf der
Burg war. Er meint mit einem rumänischem Akzent, daß er nicht
deswegen hier sei, sondern wegen der Landschaft, da er im Rahmen seines
Geologiestudiums hier sei. Er zieht eine Flasche heraus und bietet
uns einen Schluck gegen die Käte an. Ui... starkes Zeug! Bestimmt
selbstgebrannt. Mehr kann er uns nicht weiterhelfen.
Als wir weitergehen, bemerken wir ein eigenartiges Phänomen, das recht schnell über den Bämen hinwegzieht. Fast wie eine Wolke. Aber doch irgendwie durchsichtig, verschwommen und etwas flimmernd.
In der Unterkunft angekommen, gibt uns der Wirt bescheid, daß Dave schon zurück und auf seinem Zimmer sei. Als ich an seinem Zimmer vorbei komme, kratze ich spaßeshalber mit meinen Fingernägeln an seiner Tür. Hmmm... hat er vielleicht nicht gehört, also nochmal. Da wird die Tür plötzlich aufgerissen und Dave kann sich gerade noch bremsen, bevor er mich mit einer schweren Taschenlampe niederschlagen würde. Den kleinen Schreck überwunden, grinse ich ihn an. Er nicht. Ganz im Gegenteil. Mit wütendem Blick schlägt er die Tür wieder zu. Ich schau zu Johnny, der die ganze Zeit neben mir gestanden hat. Auch er schaut verdutzt über Daves Reaktion drein.
Johnny und ich gehen in den Aufenthaltsraum runter, um uns vor dem Kamin aufzuwärmen. Sarah und Calvin sind auch dort. Nach einer Weile kommt der Wirt herein und berichtet, daß gerade eben ein Bediensteter aus der Burg da war und er uns die Entschuldigung des Burgherren ausrichten läßt und daß wir für morgen Nachmittag zu einem Rundgang durch die Burg eingeladen seien.
Erst als wir abends immernoch gemütlich vor dem Kamin sitzen, schaut Dave rein. Da er mir auch jetzt noch einen bösen Blick zuwirft, gehe ich auf ihn zu und entschuldige mich. Er fand das gar nicht witzig, da er zuvor etwas unheimliches im Wald erlebt hat. Er wollte noch mal hoch zur Burg, da lief es ihm plötzlich eiskalt den Rücken hinunter und er ist das Gefühl, beobachtet zu werden, nicht losgeworden, obwohl er niemanden sehen konnte. Er ging dann doch lieber in Richtung Dorf. Dort angekommen, fühlte er sich wieder sicherer und fragte sich, ob er sich das nur eingebildet hatte. Also machte er wieder kehrt. Doch kaum war er ein Stück vom Dorf entfernt, spürte er wieder diese unheimliche Athmossphäre. Er blieb stehen und schaute sich erneut um. Ist da drüben nicht was? Er sah nur einen undeutlicher Schleier zwischen zwei Bäumen. Als er darauf zu ging, kam ihm das Ding plötzlich entgegen. Er konnte nur knapp ausweichen und spürte noch etwas sehr kaltes an ihm vorbei streifen. Als er wieder um sich blickte, war es fort.
Dave erzählt uns, daß er nachmittags nochmal zur Kapelle
gegangen ist, in der Hoffnung noch mehr von dem Priester zu erfahren und
dabei auch recht erfolgreich war. So war wohl der Burgherr in früheren
Zeiten bei der Bevölkerung verhaßt und es kam zu Aufständen.
Ein Mönch schrieb in einem versiegelten Brief, was er erlebt hatte.
Der Burgherr hatte ein Bauernmädchen gefangen gehalten und das Volk
forderte ihre Freiheit. Daraufhin ließ Hohenfels den Körper des
Mädchens über die Burgmauer schmeißen. Die Leiche des
Mädchens war auf grauenvolle weise verstümmelt.
Das aufgebrachte Volk stürmte die Burg. Im Gewölbe unter der Burg
begegnetem sie, so schrieb der Mönch zumindest, einem Wesen, das gar
nicht existieren dürfte. Doch sie konnten es in einem tiefen Loch
bannen.
Als wir diesmal vor der Burg stehen, wird uns geöffnet. Es ist wieder der Kerl, der uns zuvor weggeschickt hat. Er schaute auch jetzt nicht begeistert drein. Er führt uns in ein Gebäude, in dem uns der Baron von Hohenfels begrüßt und sich noch mal für das Benehmen seines Bediensteten entschudigt. Er führt uns zu einem Rundgang durch die Burg. Sie ist nicht sonderlich spektakuär, aber doch ganz nett. Da unser Interesse eher den Kellergewölben gilt, fragen wir, ob die Burg auch Katakomben oder Folterkammern hat, die man besichtigen könnte. Aber der Baron entgegnet, daß es zwar eine Folterkammer gäbe, jedoch der gesamte Kellerbereich in keinem betretbaren Zustand sei. Da wir nicht auffallen wollen, drängen wir nicht weiter darauf. Als der Rundgang zu Ende ist, bietet der Baron etwas warmes zu trinken an und bittet uns doch Platz zu nehmen. Höflich wie wir sind, nehmen wir an.
Ich bemerke noch, daß ich müde werde. Dann wache ich irgendwann später und nicht gerade erholt auf. Neben mir kommen auch gerade die anderen zu sich. Wo bin ich hier? In einer mit Eisengitter versperrte Zelle! Aber das ist noch nicht das Schlimmste... Durch die Eisenstangen schaut man direkt in eine Folterkammer mit Geräten, bei denen ich nicht weiter darüber nachdenken möchte, was man alles mit denen machen könnte. Leider sehen diese nicht so eingestaubt aus, wie man das sich erhoffen würde. Ich merke wie langsam Panik in mir aufsteigen will. Dann meint Johnny auch noch, ein tiefes, unheimliches Grummeln zu hören.
Sarah und Johnny schauen sich das Schloß an und nach einigen Versuchen bekommen sie es auf. Langsam und vorsichtig will Sarah die Tür öffnen, doch sie quietscht fürchterlich. Wir warten einige Schrecksekunden, aber es kommt keiner angerannt. Nichts wie raus hier. Von der Folterkammer gehen noch weitere Zellen ab. Eine Tür scheint nach draußen zu führen und ist, Gott sei Dank, nicht abgeschlossen.
Draußen sind Gänge. Wir folgen einem und treffen auf ein etwa
3m breites Loch im Boden. Das dürfte wohl das Loch sein, von dem
der Mönch schrieb. Wir sind uns einig, daß es eine blöde Idee wäre,
einen Stein hineinzuschmeißen, um zu testen, wie tief es sein mag.
Also schauen wir uns weiter um. Wir kommen zu einer Treppe, die nach oben zu
einer Tür führt. Aber leider dringen Stimmen leise durch die
Tür. Calvin und Sarah gehen weiter. Wir treffen sie an einer
Abzweigung wieder. Calvin hat ein Labor gefunden und daraus ein
Gefäß mit einer gelben, zähen Flüssigkeit mitgenommen.
Sarah meint, sie ist auf eine Sackgasse gestoßen.
Hinter einer breiten Doppeltür finden wir eine Kammer mit Särgen.
Auf jedem steht Baron Hohenfels. Merkwürdigerweise gibt es überhaupt
keine Überlappungen bei den Jahreszahlen.
Der jüngste ist auf 1958-1999 datiert.
Calvin will ihn öffnen, doch Dave versucht ihn aufzuhalten.
Da ich nicht unbedingt jetzt auf eine
Leiche oder was sonst da drin ist, blicken mag, gehe ich hinaus.
Einen letzten Gang haben wir noch nicht erkundet. Johnny kommt mit mir.
Wir entdecken dort eine Leiter zu einer Falltür in der Decke.
Moment... haben da gerade die Wände vibriert oder war das ein
tiefes Grummeln? Mir ist das nicht geheuer. Leichte Panik steigt in mir auf,
ich will hier raus! Schnell die Leiter hoch und durch die Falltür.
Mist, verdammter! Ich bekomme dieses dumme Ding nicht auf. Die anderen,
mittlerweile sind auch Sarrah, Dave und Calvin nachgekommen, ziehen
mich wieder runter, um es selbst zu versuchen. Nervös warte ich
unten an der Leiter, bis endlich nach ein paar weiteren Versuchen die
Falltür aufgeht. Schnell klettern wir alle durch und
verschließen sie wieder.
Sieht aus, als wären wir in dem Burgturm. Eine weitere Tür ist
zu sehen. Jemand meint sich zu erinnern, diese vom Burghof aus gesehen zu haben.
Durch die Tür kommen Geräusche... scheint wohl jemand im Hof zu sein.
Weiter oben fällt Licht durch ein Fenster. Leise steigen wir die
schemenhaft zu sehende Treppe hinauf. Das Fenster zeigt zum Hof. Wir
können dort beobachten, wie der Baron und seine Helfer eilig, aber nicht
panisch Kisten und anderes Zeug in Autos verladen. Sieht nicht so aus, als
ob sie schon nach uns suchen würden.
Wir gehen den Turm nach ganz oben hinauf. Dort ist ein Arbeitszimmer mit Schreibtisch,
Regalen und Kisten. Einige Zettel, die interessant klingen, stecken wir ein.
Johnny entdeckt versiegelte und mit einer gelben, zähflüssigen Substanz
gefüllte Phiolen und einen schwarzen Stein, der das Siegel dafür
zu sein scheint.
Sarah, die den Hof beobachtet, berichtet, daß unsere Flucht wahrscheinlich
entdeckt wurde, da gerade einer der Bediensteten eilig aus dem Haus zum
Baron gehastet ist und ihm etwas mitteilt hat. Dieser lacht daraufhin und wirbelt
mit den Armen herum, während er etwas in einer fremder Sprache murmelt...
Trotzdem setzen der Baron und seine Leute sich in die Autos und fahren fort.
Der Hof ist jetzt leer. Die Gelegenheit müssen wir nutzen. Hoffentlich ist es
keine Falle. Also ab, die Turmtreppe hinunter.
Sarah, Calvin und Dave sind die ersten, die unten ankommen und rausstürmen.
Plötzlich höre ich aus dem Hof Schreie. Ich komme an der Tür zum
Burghof an und sehe nun was dort vor sich geht. Da ist diese verschwommene Wolke wieder.
Doch das Ding schimmert nun rötlich. An ihr hängt ein
ganzes Stück über dem Boden jemand und schreit panisch.
Das ist doch der Geologiestudent von gestern! Calvin packt ihn
an den Füßen, versucht ihn wieder auf den Boden zu ziehen.
Sarah eilt heran. Dave, unser sich aufopfernder Reverent, will nur
vorbei stürmen und sich Richtung Burgtor in Sicherheit bringen.
Dieses verschwommene Ding ist bestimmt von dem Blut, das es da aus dem
Studenten saugt so rot! Nichts wie zurück in den Turm. Doch Johnny zerrt
mich aus dem Turm. Sarah schreit plötzlich panisch:
"Weg von ihm". Calvin hechtet weg. Dann geht eine Handgranate mit einem
ohrenbetäubenden Knall los.
Sarah, Calvin und Dave liegen in einer Masse aus Schleim, Blut
und Körperresten. Johnny und ich haben nur harmlose Kratzer
abbekommen, doch die anderen sind leicht verletzt.
Dave entdeckt auf einem herumliegenden Unterarm, das ihm
schon bekannte Kreuz des Templer-Ordens. Das würde wohl
erklären, warum der angebliche Student Handgranaten bei sich
getragen hat.
Hals über Kopf stürmen wir aus der Burg und zurück zum Dorf.
In der Wirtschaft schauen wir uns dann, während wir uns vor dem Kamin wärmen,
an, was wir aus dem Turm mitgenommen haben. Aus Briefen erfahren wir, daß
ein Edward Shandler "der Eine", auf den die Bruderschaft von Hohenfels, die
sich wohl die Bruderschaft des Tieres nennt, zu warten schien, ist.
Zu unserem Erstaunen finden wir auch Schriftstücke, die eine
Art Anleitung, wie man zu den Hallen von Celaeno,
in denen das Wissen der Alten gesammelt wird, gelangt, beinhaltet.
Es gibt wohl zwei Wege. Entweder kann man mit Hilfe bluttrinkender, unsichtbarer
Wesen, das sind bestimmt die aus dem Burghof, dorthin und nimmt in Kauf,
daß diese gefährlich sind und "gefüttert" werden müssen
oder man kann auf geistiger Ebene durch das Trinken eines Gebräus,
das unter anderem Schuppen von Azatoth enthält, von Azatoths
Rösser dorthin gebracht werden. Ich möchte eigentlich gar nicht
wissen, was oder wer Azatoth ist... klingt zumindest nicht sehr freundlich.
In dem Text war ein Symbol der Alten Götter erwähnt,
mit dem das Gebrä versiegelt sei. Wir vermuten, daß die gelbe
Flüssigkeit in den Phiolen das Gebrä sein könnte, denn
sie sind mit einem merkwürdigen Symbol versiegelt.
Am nächsten Tag brechen wir erneut zur Burg auf, in der Hoffnung sie noch
verlassen vorzufinden, um uns weiter dort umschauen zu können. Alles
ist noch wie am Abend zuvor. Bei der Durchsuchung des Hauses stoßen
wir auf ein weiteres Arbeitszimmer, in dem wir ein Buch mit dem Titel
"Die Bruderschaft des Tieres" und andere Aufzeichnungen finden.
Wir entschließen uns, doch die Särge im Keller zu öffnen,
da wir immer mehr vermuten, daß der Baron von Hohenfels vielleicht
doch sehr, sehr alt sein könnte. Die beiden jüngsten Särge
sind nicht leer und weitere Stichproben, will keiner machen. Allerdings
fällt uns auf, daß es nicht nur keine Überschneidunden
in den Lebensspannen gibt, sondern sogar meist in dem Jahr, in dem einer
verstorben zu sein scheint, ein anderer geboren wurde. Auffällig ist
auch, daß nie ein Vorname angegeben ist.
Als die anderen überprüfen wollen, ob aus dem Loch hinten im Keller
noch das Grummeln kommt, gehe ich wieder nach oben. Nach einer Weile höre
ich Motorengeräsche vor dem Burgtor - gut, daß wir es vorhin
verriegelt haben. Ich gehe runter, um die anderen zu warnen. Leise schleichen
wir in den Turm, wo einer durch das unterste Fenster späht. Was sollen
wir tun? Ob er bewaffnet oder sonst irgendwie gefährlich ist?
Da wir weder einen Kampf riskieren, noch aus der Burg klettern wollen, hoffen
wir, daß er vielleicht im Burggebäde verschwindet und wir eine
Fluchtchance haben. Erst schaut er sich langsam im Hof und geht dann wirklich
in ein Gebäde. Jetzt oder nie! Wir stürzen los, durch das Tor und
in den Wald und rennen bis wir nicht mehr können.
Wieder im Dorf angekommen, gehen wir alle Unterlagen durch. In einem Brief ist ein Mann namens Lang Fu erwähnt, mit dem sich Hohenfels am Tag des Tieres treffen will, um gemeinsam mit dem "Einen" als Dreiergespann das Ende dieser Welt herbeizuführen. Dies darf natürlich nicht geschehen. Doch wann ist dieser Tag? Und wo genau wird es stattfinden? Ist Hohenfels vielleicht deswegen abgereist? Zwar sind wir jetzt solangsam in der Lage Zusammenhänge zu ziehen, aber andererseits gibt es auch viele neue Namen, vorallem ägyptisch klingende, die man einordnen muß. Daher beschließen wir, das Dorf zu verlassen und nach Budapest zu fahren, um dort in Bibliotheken oder im Internet mehr herauszubekommen.
In Budapest erfahren wir, etwas mehr über die neuen Namen und es sieht
tatsächlich als würden wir weiter nach Ägypten reisen müssen,
um Hohenfels Pläne zu durchwandern...
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